Feiern in diesen Tagen das 40-jährige Bestehen des Ingenieurbüros Schröder & Partner in Bielefeld: Gründer Burckhard Schröder (Mitte) sowie die beiden geschäftsführenden Partner Wolfang Sander (rechts) und Uwe Burstädt (links). Sander und Burstädt investieren unter der Adresse Schillerstraße 81 in ein neues Bürogebäude.
Schröder & Partner bauen Arbeitsplätze der Zukunft
Bielefelder Ingenieurbüro für Elektrotechnik besteht seit 1979
Bielefeld. 1. Juli 2019. Mehrere Hundert Mal haben sie für andere Arbeitsplätze der Zukunft geplant, jetzt bauen sie erstmalig für sich selbst: In Bielefelds Schillerstraße 81 entsteht gerade der Neubau des Ingenieurbüros Schröder & Partner. Nächstes Frühjahr ist Einzug. Erst dann wird auch das 40-jährige Jubiläum gefeiert.
Ein Alter von 40 Jahren erleben die wenigsten Ingenieurbüros. Bei den renommierten E-Planern ist es durch einen weitsichtig geplanten und mehrstufigen Generationswechsel gelungen: Burckhard Schröder hat das Büro 1979 in der Braker Straße gegründet. Bis 1991 blieb man unter dem Dach der bekannten „Gruppe Ingenieurbau“, zog dann in die Steubenstraße um. 1990 stieß Wolfgang Sander zum Team, 2000 bot ihm Schröder die Partnerschaft an. Zehn Jahre später stieg Uwe Burstädt als dritter Partner ein.
Der Gründer kommt nach wie vor täglich ins Büro, oft auch freitags, wenn er eigentlich frei hat. „Es macht mir immer noch sehr viel Spaß. Und die Kollegen sind auch ganz glücklich, wenn ich ihnen hier und da noch etwas abnehme“, sagt der Senior. Arbeit gibt es mehr als genug. Über die Jahrzehnte ist das Team immer weiter gewachsen. Beim letzten Umzug war man noch zu zehnt, beim nächsten werden es wohl 35 sein.
Mitgeplant hat das Team vom Schröder & Partner an der Bielefelder U-Bahn, am Ishara und vielen anderen Freizeitbädern, an Schulen, Kliniken wie den Kurzentren in Bad Oeynhausen und Bad Rothenfelde. Und nicht zuletzt an Hotels, Forschungszentren, Firmengebäuden und Rechenzentren. Dabei ist über die Zeit nicht nur die Leistungsbreite gewachsen, auch die Komplexität der Technik. „Intelligente Gebäude“ steht heute wie eine Formel für die fortschreitende Computersteuerung und -überwachung von elektrischen Komponenten in der Gebäudetechnik. Die Elektrofachleute kümmern sich längst nicht nur um Netzanschluss, Stark- und Schwachstrom, sondern ebenso um Aufzüge, um Ruf- und Zugangssysteme. Oder um Brandmeldetechnik und ausgefallene Lichtkonzepte.
Da wundert es wenig, dass sich über die Jahre auch die Werkzeuge dreimal verjüngt haben. Arbeitete man anfangs noch mit Tusche auf Pergamentpapier ist mittlerweile schon die 2D-Planung am PC fast überkommen. Building Information Modelling, kurz BIM, heißt die Technologie der Zukunft. Dabei planen Architekten sowie alle Fachplaner gemeinsam in einem 3D-Gebäudemodell. Großer Vorteil: Wollen zwei an der gleichen Koordinate ein Loch bohren, warnt das System. Das ist aufwändiger, macht aber die Zeit- und Kostenpläne sicherer und hilft bei der Umsetzung.
Ein besonderer Dank des Führungstrios gilt den Kunden. Sander „Wir arbeiten für einige Kunden auch schon 40 Jahre. Das freut uns sehr.“ Waren es anfangs mehr die öffentlichen Auftraggeber, nach der Wende viele Krankenhausbetreiber, sind es heute vermehrt Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft. In Ostwestfalen-Lippe, in Berlin oder anderswo. „Im Bauboom mussten wir auch schon mal Aufträge ablehnen. Das ist nicht schön, macht aber Sinn, wenn man die Qualität hochhalten will,“ sagt Uwe Burstädt.
Limitiert wurde die Projektzahl bisher vor allem von der Zahl der Arbeitsplätze im alten Büro. Im Öko-Neubau Schillerstraße wird gut die doppelte Fläche – fast 800 Quadratmeter – zur Verfügung stehen. Für attraktive Arbeitsplätze der Zukunft, für Arbeitsplätze, die helfen, die Fachleute zu binden und neue zu gewinnen. „Wir haben schon einmal drei Werkstudenten gleichzeitig durch die Ingenieurprüfung gebracht, das würden wir jederzeit wieder tun“, sagt Wolfgang Sander. Das Thema Ausbildung wird weiter ganz obenan stehen. Denn man will moderat weiterwachsen. Auch und vor allem, um kein neues Projekt der langjährigen Kunden abweisen zu müssen.